Universität Erfurt

Spanien wird Weltmeister: 08.06.2010

Nur noch wenige Tage, dann startet die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika. Der Campus der Universität Erfurt rüstet sich zum Public Viewing und einer hat sogar schon „ausgerechnet“, wer am Ende als Sieger den Pokal hochhält: Gerd G. Wagner vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt und prognostiziert in seiner Studie zusammen mit Jürgen Gerhards: Spanien wir Weltmeister.
Wie die beiden Wissenschaftler darauf kommen? So: Wissenschaftlich gesehen hat jene Mannschaft mit den besten Einzelspielern die höchsten Siegeschancen. Hier setzt eine Methode an, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung bei der WM in Deutschland und bei der EM in der Schweiz und Österreich bereits mit Erfolg angewendet hat. Bei beiden Ereignissen wurde der spätere Sieger prognostiziert.
Grundlage dafür  ist die Leistungsfähigkeit der Spieler. Und die spiegelt sich im Preis der Spieler wider. Laut www.transfermarkt.de, ergibt sich für die WM in Südafrika nun folgendes Bild: Der spanische Kader bringt es auf einen Marktwert von zusammen 650 Millionen Euro. Von den zehn teuersten Spielern der Welt kicken mit Torres, Xavi, Iniesta und Fábregas schon allein vier Profis für Spanien. Mit 450 Millionen – trotz des Ausfalls ihres Kapitäns – auf Platz zwei liegt England. Es folgen Mannschaften, deren Marktwert zwischen 390 und 350 liegt: Frankreich, Brasilien, Argentinien und Italien. Die deutsche Elf von Trainer Jogi Löw ist durch den Ausfall von Michael Ballack mit 308 Millionen in der Liste zurückgefallen.
Und schließlich spielt noch ein weiterer Faktor eine Rolle: der Zufall. Da beim Fußball verhältnismäßig wenige Tore geschossen werden, kann ein Treffer schon den Sieg bedeuten, ebenso eine falsche Schiedsrichterentscheidung. Auch das lässt sich mathematisch belegen.  Aber, so zeigen Wagner und Gerhards, der Zufall entscheidet in den K.o.-Runden seltener, wenn die Marktwertdifferenz sehr hoch, also die Spielstärke zweier Teams sehr unterschiedlich ist. Das ist bei dieser WM der Fall. Überraschungssiege in entscheidenden Spielen wird es demnach erst dann wieder geben, wenn die Internationalisierung weiter voranschreitet und sich die Spielstärken der Fußball-Ligen weiter angleichen. Für die Weltmeisterschaft in Südafrika gilt: Spanien ist wissenschaftlicher Top-Favorit. Und auch auf dem Wettmarkt scheint man davon überzeugt: Spanien, Brasilien und England liegen hier vorn und erst dann kommt die deutsche Elf.


Die Studie als Download (.pdf, 168 KB)

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