Universität Erfurt

Ringvorlesung: Das Erfurter Collegiatstift St. Peter & Paul: 11.06.2010

Der Erfurter Dr. Thomas A. Seidel ist am Dienstag, 15. Juni, Referent der neunten Veranstaltung der Ringvorlesung „Gemeinschaft und Gemeinschaften in einer individualisierten Gesellschaft“. Er spricht über „Das Collegiatstift St. Peter & Paul auf dem Erfurter Petersberg“. Die öffentliche Vorlesung beginnt um 18 Uhr im Audimax der Fachhochschule Erfurt, Altonaer Str. 25. Der Eintritt ist frei.

Das Projekt Collegiatstift hat eine alteuropäisch kommunitäre und eine zeitgemäß soziokulturelle Seite. „Es knüpft in seiner gemeinschaftlichen Gestalt an vorbenediktinische, benediktinische und reformatorische Theologie, Spiritualität und Sozialpraxis an“, erläutert Seidel, der zugleich Vorstandsvorsitzender des Fördervereins CPP e.V. ist. Der Förderverein hat das Ziel, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Basilika von St. Peter der früheste und am besten erhaltene Großbau hirsauischer Klosterbaukunst auf deutschem Boden ist und zugleich den ältesten kirchlichen Großbau in Thüringen darstellt. Seidel: „Wir setzen uns dafür ein, dass das einzigartige Miteinander von Citadelle und Peterskirche als ein Erfurter  Alleinstellungsmerkmal begriffen wird“. Nach Meinung der Collegiaten, Vereinsmitglieder und Kuratoren liegt in diesem Spannungsfeld die entscheidende Herausforderung und die Chance für eine geistliche, kulturelle und touristische Wiederbelegung des Petersberges. „Beides,
die barocke Festungsanlage und die romanische Basilika“, sagt Seidel, „soll zu einem attraktiven, blühenden Dachgarten Erfurts entwickelt werden.“

Dr. Thomas A. Seidel ist ein evangelischer Theologe und Historiker. Seit 2005 ist er Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Landtag und in der Landesregierung Thüringen und seit 2007 Geschäftsführender Vorstand der Internationalen Martin Luther Stiftung. Er ist seit 2010  Oberkirchenrat. Bekannt ist er als Autor und Herausgeber zahlreicher Artikel und Bücher zur Kirchengeschichte, zur kirchlichen  Zeitgeschichte und zu theologisch-philosophischen sowie politischen Themen. Von 1979 bis 1986 studierte er evangelische Theologie am Theologischen Seminar in Leipzig. Nach Vikariat und Ordination war er ab 1989 als Gemeinde- und Kreisjugendpfarrer im Kirchspiel Ollendorf tätig. Seit 1994 war er Studienleiter für Geschichte und Politik an der Evangelischen Akademie Thüringen und Gemeindepfarrer in Ollendorf, von 1996 bis 2005 Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen. 2002 promovierte Seidel zum Thema „Kirchliche Neuordnung in Thüringen - Studien zu einer mitteldeutschen Landeskirche im Übergang der Diktaturen 1945 bis 1950“.

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