„Führt Säkularisierung zu moralischem Verfall? Einige empirisch basierte Überlegungen“ lautete Titel einer Vorlesung, die Prof. Dr. Hans Joas, Dekan des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt, jetzt in Oslo gehalten hat.

Die Vilhelm Aubert Memorial Lecture am Department of Sociology and Human Geography der Universität Oslo finden seit 1991 jedes Jahr zu Ehren des Gründers dieses Instituts statt. Die bisher eingeladenen Referenten lesen sich wie das „Who is Who“ der Soziologie – angefangen bei Robert K. Merton und Raymond Boudon über Pierre Bourdieu, Jürgen Habermas, Richard Sennett bis hin zu Richard Swedberg und Nancy Fraser hatten die wichtigsten Gegenwartssoziologen die Ehre, diese  Vorlesung, von einem Seminar begleitet, zu halten. In diesem Jahr nun hielt Professor Dr. Hans Joas seinen weithin bemerkten Vortrag zur Thematik „Führt Säkularisierung zum Moralverfall?“. Die öffentliche Debatte über Moral und Ethik ist häufig dadurch gekennzeichnet, dass es an empirischer Fundierung der Argumente fehlt. Hans Joas griff in seinem Vortrag den Stand der aktuellen Debatte zu Religionskontroversen auf und beleuchtete, welche Rolle empirische Argumente darin haben.