Ganz besonderen Besuch hatte heute Nachmittag die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha. Dr. Abraham David von der Israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem, Experte für hebräische Handschriften, ist derzeit zu Gast in Erfurt, um heute Abend einen öffentlichen Vortrag in der Alten Synagoge zu halten, zu dem die Landeshauptstadt und die Deutsch-Israelischen Gesellschaft eingeladen haben. Dabei geht es um den Umgang der Nationalbibliothek Israel mit mittelalterlichen Schriften und die Einordnung der Erfurter Funde. Seinen Besuch hat der Fachmann aber auch genutzt, um die berühmte Bibliotheca Amploniana zu sehen, die in der Universitätsbibliothek Erfurt aufbewahrt wird. Begleitet wurde Dr. David von Wolfgang Nossen von der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und Dr. Karin Sczech vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie. Thomas Bouillon, Referent der Sondersammlungen der Universitätsbibliothek, zeigte den Gästen ausgewählte Stücke und Schriftrollen der Amploniana, die als die größte noch geschlossen erhaltene Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten weltweit gilt und eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Handschriften in Deutschland ist. Sie ist heute zentrales Segment der in der Sondersammlung der Universitätsbibliothek Erfurt aufbewahrten Bestände an Handschriften und Alten Drucken.