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Kapellendorf

Übersicht

Lage
Diözese
Orden
Patrozinien
Gründung
Aufhebung
Geschichte
Vogtei
Konvent
Beziehungen
Pfarr-Rechte
Besitzungen
Bauten
Siegel

Literatur

Langfassung

Zitiervorschlag

Zisterzienserinnenkloster

Kurzfassung

 

Aufnahme: K. Heinemeyer

Lage

An den Anfang

Kapellendorf, Kreis Weimarer LandZur Karte
(11° 28' 13'' O – 50° 58' 33'' N)

Diözese

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Marien in Erfurt

Orden
Rechtsform

Zisterzienserinnenkloster
Propstei

Patrozinien

An den Anfang

Maria, Bartholomäus

Gründung

1235 durch die Burggrafen von Kirchberg

Aufhebung

1525/1527 durch den Kurfürsten von Sachsen

Geschichte

An den Anfang

Die Burggrafen von Kirchberg gründeten das Kloster 1235 und beabsichtigten wohl die Errichtung eines Hausklosters. 1256 verließ infolge von Auseinandersetzungen ein Teil der Nonnen das Kloster. Im Juli 1259 wurde daher dessen Ausstattung noch einmal bestätigt. 1348 wurde mit Burg und Dorf Kapellendorf auch die Vogtei über das Kloster an die Stadt Erfurt verkauft; 1508 kamen sie an Kursachsen.
  Das Kloster diente in erster Linie der Unterbringung von Töchtern aus adligen Familien. Die Vergabe von Gütern und Einkünften zu persönlichem Besitz rief 1336 die päpstliche Kurie auf den Plan. Im 14. und 15. Jahrhundert befand sich das Kloster in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
  Die Landesherrschaft nutzte 1525 die Ereignisse des Bauernkrieges und die Zerstörung der Klostergebäude zur Auflösung des Klosters (1527).

Vogtei

An den Anfang

Vogt war stets der Landesherr, d.h. von der Gründung bis 1348 der Burggraf von Kirchberg, von 1348 bis 1508 die Stadt Erfurt, von 1508 bis zur Aufhebung der Kurfürst von Sachsen.

Konvent

An den Anfang

Geleitet wurde das Kloster von einem Propst; an der Spitze des Konvents standen Äbtissin und Priorin. Der Konvent bestand 1256 aus 24 Nonnen, 1509 aus Äbtissin, Priorin und neun Nonnen.

Beziehungen
zu anderen
Klöstern

Bei der Gründung 1235 behielt sich der Abt von Fulda die Zustimmung zur Wahl von Propst und Äbtissin vor. 1256/59 verließ ein Teil der Nonnen Kapellendorf und gründete das Kloster Bachra.

Pfarr-Rechte,
Patronate

Die Klosterkirche war zugleich Pfarrkirche von Kapellendorf; zur Pfarrei gehörten Kapellen in Hohlstedt, Kötschau, Frankendorf und Romstedt. Das Kloster war Patron der Pfarreien Großschwabhausen und Hermstedt.

Besitzungen

Das Kloster war an 31 Orten der näheren Umgebung begütert und besaß Stadthöfe in Erfurt und Jena.

Bauten

An den Anfang

Bei der Gründung wurde die aus dem 12. Jahrhundert stammende Pfarrkirche übernommen. Sie wurde im 13. Jahrhundert den neuen Anforderungen baulich angepaßt, u.a. durch die Errichtung eines Seitenschiffs, das 1577 abgebrochen wurde. Der Chor wurde 1503 errichtet. Die ehemalige Klosterkirche wird bis heute als Pfarrkirche benutzt. Sonstige bauliche Überreste des Klosters sind nicht mehr vorhanden. In den Quellen genannt werden Propstei, Hospital, Refektorium, Dormitorium, Klosterhof, Brauhaus, Backhaus und Küche.

Siegel

Überliefert sind zwei von Äbtissin und Konvent gemeinsam benutzte Siegel (belegt 1292 bis 1307 und erneut 1327 bis 1490 bzw. 1310/1315) und drei unpersönliche Propstsiegel (belegt 1272-1292, 1300-1420 bzw. 1502).

J. Mötsch (as) / 6.1.1999

Zitiervorschlag