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Alles fit im Schritt – New York kann kommen!
Noch 9 Tage bis New York

Guten Tag liebe Lauffreunde,


Jens Panse beim Berlin-Marathon
Am Samstag war Generalprobe für New York: 27 Kilometer über die Kernberge bei Jena – ein letzter Härtetest. Allerdings hatte ich mir vorgenommen mit meinem Sohn Adrian zu laufen, der erstmals über die lange Distanz starten wollte, und ihn - falls er wieder zum Überholversuch ansetzen sollte – auch vorbeiziehen zu lassen. Aber Adrian hatte Probleme mit seiner Terminplanung. In der Nacht vor dem Lauf war eine LAN-Party mit den Kumpels angesetzt. Wann er ins Bett gekommen ist, wusste er nicht mehr so genau. Immerhin stand er pünktlich aber wohl doch übermüdet am Abholpunkt. So was bestraft auch der jugendliche Körper. Schon am ersten Anstieg hinter Jena musste er mich ziehen lassen, während ich noch munter mit diesem und jenen ein Schwatz machte. „Was machst du denn hier hinten?“, fragt mich Günther Pohl, das Erfurter Urgestein, „In 2 Wochen will ich in New York laufen, da geh ich jetzt kein Risiko mehr ein“. „Na dann viel Glück auf der Reise und beim Lauf“. Relativ fit erreiche ich bei Kilometer 15 den höchsten Punkt der Strecke und schalte sofort um auf schnelleres Tempo. Von nun an geht’s bergab und nur noch auf der Überholspur. Aufpassen muss man schon sehr, bei dem nassen Laub und den Wurzeln. Kurz vor Jena steht das Schild noch 2 Kilometer. Das wundert mich doch etwas, da ich die Strecke von mindestens 10 Starts gut kenne. 1 Kilometer weiter hinter Fußgängerbrücke steht das gleiche Schild noch mal. Da verzweifeln die ersten. Und schließlich werden wir kurz nach dem „noch 1 Kilometer-Schild“ auf eine längere Umleitung um das Fußballstadion geschickt. „Einen so langen letzten Kilometer habe ich auch noch nicht erlebt“, flachse ich im Ziel mit dem Organisator Hans-Georg Kremer. Thüringens Laufwart Horst Grunow begrüßt mich freundlich übers Mikro. „Ah, das ist der Kirschlauf-Panse vom USV Erfurt. Endlich lernen wir uns mal kennen“. Adrian, der stehend K.O. 10 Minuten nach mir das Ziel erreicht, bekommt über Lautsprecher mitgeteilt, dass sein Vater schon eine Weile im Ziel ist. Heute hat er Lehrgeld bezahlt. Ohne Schlaf und ordentliche Vorbereitung ist eine solche Strecke nicht zu schaffen und ich nehme mir vor, ihm erst mal wieder nur noch kürzere Strecken zu genehmigen. Immerhin belegt er sogar in der Alterklasse noch Platz 3 und ich darf seine Medaille in Empfang nehmen, während es bei mir trotz passabler Zeit von 2:10 Stunden nur zu Platz 26 meiner - wie immer stark besetzten - Altersklasse reicht. Lauffreund Frank Becker, an den ich mich in New York hängen will, ist 7 Minuten schneller. Aber in den Bergen konnte ich noch nie mit ihm mithalten. Ich habe zwar am nächsten Tag etwas Muskelkater, aber ich fühle mich absolut fit – New York kann kommen!

Was den Rest der Woche folgt, ist eigentlich egal. Ich laufe Dienstag und Donnerstag im Lauftreff mit unseren neuen Studenten trotz miesen, nasskalten Wetters gemütlich meine Runden. Eigentlich müsstest du doch jetzt gar nichts mehr machen, meint Kirschlaufsieger Marcel Knape zu mir. Stimmt, aber Bewegung und lockeres Laufen schadet auch nicht. Außerdem haben Frank und ich ja die Verantwortung für den studentischen Laufnachwuchs übernommen. Und es werden immer mehr. Laufen scheint hip zu sein, unter den Jungakademikern. 16 neue stehen in der Liste. Heute hat sich noch Lisa, eine Austauschstudentin aus New York City, angemeldet. Die werden wir gleich nächste Woche noch mal ausquetschen, um Insider-Tipps für unsere Reise zu bekommen. Heute wird aber erst mal gefeiert. Ich ramme mit dem Erfurter Oberbürgermeister den Spaten zum Baubeginn für unsere neue USV-Sporthalle in die Erde. Köstritzer-Freibier und Bratwurst und Brätel muss zu einem solchen Anlass schon sein. Schließlich habe ich die ganze Woche schon in der Mensa Nudeln gegessen und das Idealgewicht erreiche ich ohnehin nicht mehr bis New York. In diesem Sinne wünsche ich allen ein kulinarisch freudvolles Wochenende.

Euer/Ihr Jens Panse

26. Oktober 2007

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