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Noch 65 Tage bis New York

Guten Tag liebe Lauffreunde,


Jens Panse beim Berlin-Marathon
Nach Rückkehr aus dem Urlaub finde ich Post aus New York im Briefkasten. Mary Wittenberg, der Race Director des ING New York City Marathons gratuliert mir, dass ich zum exklusiven ausgewählten Kreis derer gehöre, die in diesem Jahr am 4. November an den Start gehen dürfen. Außerdem schickt sie mir zur perfekten Vorbereitung das „Official Handbook“. Die Hotel-Tipps kämen vermutlich zu spät. Wir hatten da schon mit Hilfe von Laufkollegen vorgearbeitet. Der ehemalige LTV-Präsident Klaus v. Keussler hat uns das „Leo House“ empfohlen. Es liegt in Manhattan in der 23. Straße, also recht zentral und für New Yorker Verhältnisse unschlagbar billig. Rund 70 Euro kostet uns das Doppelzimmer, das Frank Becker via Fax reserviert hat. 350 Euro bezahlen wir übrigens nur für den Direktflug mit Singapur-Airlines ab Frankfurt. Dazu kommen 150 Euro für die Startgebühr. Da sind wir ohne Verpflegung gerade mal bei 700 Euro. Ein Drittel von dem, was die Reiseveranstalter verlangen. Also für alle, die es mal selbst angehen wollen, die Empfehlung: Schnelligkeit zahlt sich aus. Über die Marathon-Qualifikationszeit von 3:10 bzw. eine Halbmarathonzeit weniger als 1:30 bekommen Männer ab 40 eine garantierte Startkarte. Die Frauenzeiten und die für die jüngeren Läufer findet man in Internet. Hat man die Zusage aus New York in der Tasche kann man beim derzeitigen Kurs preiswerte Flüge und Übernachtungen selbst buchen. Alles andere - vom umfänglichen Rahmenprogramm über den Transfer und die Merchandisingkollektion – erklärt das „Official Handbook“.

Zur mentalen Vorbereitung auf New York schaue ich derzeit zur Leichtathletik-WM nach Osaka. Bis 2:20 Uhr sind mein Sohn und ich aufgeblieben, um die spannende Entscheidung der Marathon-Hitzeschlacht mitzuverfolgen. Sensationell, wie es dem Schweizer Viktor Röthlin am Ende gelungen ist, noch auf Platz 3 vorzulaufen und damit die Phalanx der schwarzafrikanischen Läufer zu brechen. Keinerlei Chance hatte dagegen Jan Fitschen. Der Europameister scheiterte als 12. schon im Vorlauf über 5.000 Meter. Tariku Bekele, der Äthiopier mit der sensationellen Schlussrunde, wird nach seinem souveränen 10.000 Meter Sieg wohl am Sonntag das Doppel schaffen. Brutale Hitze, wie die in Japan derzeit herrschende, macht den afrikanischen Läufern nun mal wenig aus. Da können allenthalben noch die Spanier und Italiener oder aber eben ein Viktor Röthlin in der Form seines Lebens mithalten. Mal sehen, wo wir Europäer uns in New York in der Finisherliste einreihen.

Bis dahin gilt es weiter intensiv zu trainieren. Nach zwei lockeren Trainingseinheiten in dieser Woche, will ich Samstag noch mal 20 Kilometer über die Fahner-Höhen laufen und dabei ein paar Höhenmeter absolvieren. Auf den Cuplauf im Steiger am Sonntag werde ich aber verzichten. Die Woche vor dem Jungfraumarathon sollte entspannt beginnen. „Geistig und körperlich könnten Sie wohl kaum besser drauf sein. Nur auf eines sollten Sie achten: vernünftige Krafteinteilung.“, so steht es in meinem Horoskop von heute. „Dem Kopf neue Kraft verleihen – das bewirken vor allem die Ausdauersportarten“, hat jetzt auch der FOCUS in seiner Titelstory der letzten Woche festgestellt. Uns Läufer verwundert das nicht wirklich. Andere lassen sich vielleicht davon von der Couch locken. Gestern kamen uns erst wieder geballte Ladungen von „Stöckchenziehern“ im Steiger entgegen. In Dänemark im Urlaub schienen sie fast ausgestorben zu sein. Obwohl man ja meinen könnte das „Nordic“ von dort stammt, aber vielleicht liefern die ja auch nur die Stöcke, die so metallisch in unserem Wald klimpern. In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Lauf- oder Walking-Wochenende und allen unseren Läuferfrauen viel Erfolg beim Frauen-Volkslauf im Steiger.

Euer/Ihr Jens Panse

31. August 2007

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