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Noch 30 Tage bis New York

Guten Tag liebe Lauffreunde,


Jens Panse beim Berlin-Marathon
Kalt erwischt! Irgendwann musste ja was schief gehen. Die Vorbereitung auf New York verlief eigentlich fast zu gut. Sonntag beim Steigerlauf hat es bei etwa der Hälfte der Strecke „Peng“ in meinem Oberschenkel gemacht und ich musste die restlichen Kilometer zurück wandern. Wahrscheinlich ein leichter Muskelfaserriss. Hatte ich schon zweimal im Frühjahr im gleichen Bein. Schuld war ich aber wohl selber. Nicht richtig vorher warm gemacht, zu leicht angezogen (kurze Hose) und dann wie die Feuerwehr losgerannt. Als mein Sohn Adrian kurz vorm „Waldhaus“ hinter mir auftauchte hab ich dann noch mal beschleunigt um ihn wieder abzuhängen und dann war’s passiert. Adrian und alle anderen zogen an mir vorbei. Um weiteren mitleidigen Nachfragen aus dem Weg zu gehen, verließ ich die Strecke und nahm den kürzesten Weg zurück zum Waldkasino. Allerdings traf ich auch auf dem Stück noch bekannte Lauffreunde, die mich fragten, ob ich jetzt unter die Walker gegangen sei. Nicht schon der Schmach genug, dass ich erstmals bei einem Lauf nicht regulär das Ziel erreichte und aufgeben musste.

Also gab es jetzt noch ein paar Tage Zwangspause. Gestern hab ich es dann aber schon wieder nicht mehr ausgehalten. Die Herbstsonne und der buntgefärbte Wald locken. Also bin ich vorsichtig und natürlich mit langer Hose 12 Kilometer durch den Steigerwald getrabt. Der Oberschenkel hielt mit ganz leichtem Ziehen. Am Sonntag sollte es schon wieder richtig gehen. Aber die Ermüdungserscheinungen kommen häufiger. Hatte ich mich noch bis 38 für „unkaputtbar“ gehalten, weil mich in 25 Laufjahren keine einzige ernsthafte Verletzung ereilte, war der vor drei Jahren festgestellte Bandscheibenvorfall der erste Warnschuss. Im letzten Sommer hatte ich mit der Wade zu kämpfen und dieses Jahr nun der Oberschenkel. Auch wenn das gemessen an den Krankheitsbildern auch zum Teil jüngerer Läuferkollegen noch recht harmlos ist, so gilt es doch in Zukunft besser aufzupassen. Vielleicht sollte ich auch die kurzen heftigen Wettkampfbelastungen meiden. Richtig gut läuft es bei mir auf Strecken um die 25 Kilometer. Eine Laufkollegin, die auch in New York an den Start gehen will, fragte mich jetzt, wie oft ich im Training in der Marathonvorbereitung solche Strecken laufe. Eigentlich viel zu selten aus Mangel an Zeit. Jetzt wird es schon immer viel zu schnell dunkel. Gestern konnte man schon um sieben im Steiger kaum noch die eigenen Laufschuhe sehen. Ab nächster Woche werden wir wohl auf die beleuchtete Silvesterlaufstrecke um das Steigerwaldstadion ausweichen müssen und nicht mehr lange hin und die Stirnlampe wird gebraucht. Da bleibt nur das Wochenende. Für Sonntag nehme ich mir mal einen 2-Stundenlauf über die Fahner-Höhen vor und dann ist noch in zwei Wochen der landschaftlich reizvolle Kernberglauf in Jena mit seinen 27-Wettkampfkilometern als abschließender Test vor New York.

40.215 Teilnehmer gingen am letzten Sonntag bei optimalen Wetterbedingungen in Berlin an den Start. Für den äthiopischen Ausnahmeläufer Haile Gebrselassie erfüllte sich ein lang gehegter Traum. Er lief in 2:04:26 eine phänomenale Zeit und unterbot den vor vier Jahren ebenfalls in Berlin von Paul Tergat aufgestellten Weltrekord um 29 Sekunden. Ich gönne dem sympathischen Sportsmann diesen Erfolg und hoffe, dass sich für mich in 30 Tagen auch der Traum von einer neuen persönlichen Bestzeit erfüllt. Wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. Denn wie heißt es so schön: „Der Weg ist das Ziel“. In diesem Sinne wünsche ich allen Läuferinnen und Läufern ein goldenes Herbstlaufwochenende

Euer/Ihr Jens Panse

5. Oktober 2007

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