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Viele gute Wünsche begleiten mich auf die Reise. Freunde und Kollegen haben angerufen, gesimst oder gemailt. Über einen Anruf habe ich mich besonders gefreut. Ralf Becker, ein Lauffreund aus der Nähe von Mainz, den ich vor 6 Jahren über das Internet kennen gelernt habe, freut sich mit mir. Ich wollte damals kurz nach dem Anschlag auf das World Trade Center versuchen, einen der freiwerdenden Startplätze für den Marathon zu ergattern. Er bot mir seine Startkarte an und ich hätte auf seinen Namen an den Start gehen können. Aber die angekündigten, strengen Personenkontrollen schreckten mich dann doch von dem Vorhaben ab. Viele nützliche Tipps und Ratschläge zur Vorbereitung auf New York verdanke ich Ralf, mit dem ich seitdem in Kontakt stehe und der schon so was wie ein New-York-erfahrener Hase ist. Sein letzter Tipp: „Versuche nicht auf Bestzeit zu laufen. Das klappt in New York mit dem welligen Profil und den langen Straßenschluchten nicht.“ Na ja vielleicht trägt mich der Mythos aber dennoch, so wie vor drei Jahren in Athen. Vorbereitet bin ich bestens und das Wetter vor Ort ist mit derzeit 14 bis 18 Grad nahezu optimal. „Ich bin so aufgeregt für Sie, dass Sie mit bei dem NYC Marathon dabei sind! Ich liebe es zu beobachten jedes Jahr. Es sind Menschen aus allen Teilen der Welt. Meine beste Freundin in New York läuft in diesem Jahr und ich bin traurig, dass ich in Deutschland bin und ihr nicht zujubeln kann“, schreibt mir Lisa Lau, eine Austauschstudentin aus New York. Ich treffe sie heute Abend bei unserem letzten Trainingslauf in der Heimat zum ersten Mal persönlich. Vielleicht hat sie ja noch ein paar Insider-Tipps für das Sightseeing in ihrer Heimatstadt für uns. Ansonsten hat Frank Becker aber schon alles akribisch vorbereitet, den Online Check-In für uns gemacht, den Parkplatz am Flughafen gebucht und überhaupt alles organisiert. Ich bin ihm dankbar, denn vor lauter Stress bin ich bislang noch nicht mal zum Kofferpacken gekommen. In den Laufladen wollte ich ja auch noch mal… Also ich bin dann mal weg und wer mich sehen will – vielleicht mit etwas Glück – am Sonntag 15.15 Uhr läuft auf Eurosport die Live-Übertragung. Ich werde mit der Startnummer 3392 dabei sein. Was aber noch zum besseren Erkennen beitragen könnte, ist mein rotes Kopftuch von den Stadtwerken Erfurt. Seit mehr als vier Jahren habe ich keinen Marathonlauf ohne den auffälligen Kopfschutz absolviert, obwohl ich dafür keine Sponsorenunterstützung bekomme. Wohl aber haben viele liebe Menschen die bislang größte Reise meines Lebens unterstützt. Mein Geschenk zum 40. Geburtstag löse ich jetzt ein und da ich nicht allen aus New York schreiben kann, sage ich schon mal an dieser Stelle ganz herzlichen Dank. Vielleicht klappt es ja auch mit einem zeitnahen Medienbericht aus New York. Jetzt bin ich aber mal wirklich weg. Euer/Ihr Jens Panse 1. November 2007 © USV Erfurt, Abt. Leichtathletik
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