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Überhaupt gibt es viele Kolleginnen und Kollegen der schreibenden Zunft, die das Laufen für sich als Ausgleich für den zumeist viele Stunden am Tag vor dem PC zu verbringenden Job entdeckt haben. Beim Medienmarathon in München habe ich es mal vor ein paar Jahren mit einer guten Zeit von 3:23 Stunden gerade auf Platz 243 in der Journalistenwertung gebracht. In meiner Laufgruppe gibt es neben mir noch zwei Kollegen: Veit Malolepsy vom MDR, mit dem ich gestern durch den dunklen Steiger gestapft bin, und Oliver Popp von der Thüringer-Allgemeine, der mit mir morgen zum abschließenden Klassiker Cup Lauf in Weimar an den Start geht. Sowohl der Sender wie auch die größte Thüringer Tageszeitung haben eigene Mitarbeitermannschaften, die mit mehr oder weniger großen Erfolg seit Jahren zum Beispiel beim Rennsteigstaffellauf an den Start gehen. Kollege Popp musste deshalb bei der letzten Auflage gar doppelt laufen – im USV-Team und für die TA. Warum schreibe ich das alles? Vielleicht um von meinem derzeitigen Tief abzulenken. Nach dem Muskelfaserriss beim Steigerlauf bin ich zwar wieder ins Training eingestiegen, aber es zwickt noch immer etwas und die Angst läuft mit. Jetzt nur nicht noch mal verletzen drei Wochen vor dem großen Lauf. Morgen in Weimar werde ich – ich verspreche es hoch und heilig – die 10 Kilometer mit angezogener Bremse laufen. Egal, wer an mir vorbei läuft. Nur weil ich für die Wertung im Klassiker Cup gemeldet habe, will ich schon an den Start gehen. Der Laufsport ist wunderschön, aber die Gesundheit sollte man nicht leichtfertig riskieren, wie Tausende Läufer, die am letzten Wochenende in Chicago den Chaosmarathon bei mehr als 30 Grad bis zum bitteren Ende fortsetzen wollten. Als der Veranstalter sich nach einem Toten und zahlreichen Verletzten zum Abbruch des Laufes entschlossen hatte, setzten sie sich über Absperrungen und Polizeianweisungen hinweg und wollten das Ziel unbedingt erreichen. Einen Marathon zu stoppen, ist auch kein leichtes Unterfangen. In Belfast entschloss sich der Veranstalter mal zur Umleitung von 3000 Läufern wegen einer Bombe an der Strecke. Ich erfuhr zum Glück erst später im Internet von der Gefahr und das wir deshalb eine Meile zusätzlich absolvieren mussten. Alle ähnlichen Szenarien verdränge ich aber vor New York. Es wird schon alles gut gehen und der Oberschenkel ist bis dahin auch wieder voll belastbar so wie die Erkältung meiner Laufkollegin vergeht. Sie ist deshalb wie ich in dieser Woche in einem „mentalen Loch“. Kopf hoch, du bist nicht allein! Einen schönen Lauf über den Weimarer Zwiebelmarkt oder den Brocken wünscht Euer/Ihr Jens Panse 12. Oktober 2007 © USV Erfurt, Abt. Leichtathletik
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