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Noch 100 Tage bis New York

Guten Tag liebe Lauffreunde,


Jens Panse beim Berlin-Marathon
heute in 100 Tagen startet das größte Laufereignis der Welt, der 38. New-York-City-Marathon und ich werde – so mir keine Verletzung dazwischen kommt - im Feld der 35.000 Läuferinnen und Läufer aus aller Welt mit dabei sein. Seit 30 Jahren laufe ich. Mehr als 50 Marathonläufe und 3 Rennsteigsupermarathons habe ich bislang absolviert, Alter 41 Jahre, Größe 182 Meter, Gewicht aktuell 84 Kilogramm. Zuviel eigentlich für einen Marathonläufer. Aber was soll da Elton, der Praktikant von Stefan Raab erst sagen, der auch auf der 41,195 Kilometer langen Distanz an den Start gehen will bzw. es wegen seiner verlorenen Wette tun muss. Außerdem es sind ja auch noch 100 Tage Zeit. Noch oder nur noch? Immerhin habe ich bislang eine verletzungsfreie Laufsaison absolviert und seit Jahresbeginn rund 5 Kilo wegtrainiert. Laufkollegen äußern sich anerkennend über meinen derzeitigen Fitnesszustand und die Wettkampfergebnisse. Das reicht mir aber noch nicht, schließlich will ich bei dem Laufevent, auf das ich viele Jahre hingearbeitet habe, mit neuer Bestzeit durchs Ziel gehen. Unmöglich eigentlich, sagen mir Läufer, die schon dort am Start waren. Die Strecke hart mit vielen Höhenmetern, Brücken und langen Straßenzügen. Dazu kann das Wetter Anfang November von Frost bis zu heißen Temperaturen in New York alles bieten. Aber die einmalige Atmosphäre sollte mir Motivation genug sein, es dennoch zu versuchen. Fast auf den Tag genau vor drei Jahren lief ich in Athen in 3:16 Stunden in das Olympiastadion von 1896 ein. Auch die Strecke war profiliert, kaum Zuschauer säumten den Marathon-Kurs der Volksläufer. Aber die Chance im Olympiajahr an historischer Stelle bei der „Mutter aller Marathonläufe“ dabei zu sein, motivierte mich zur neuen Bestzeit, die seitdem Bestand hat.

Der Mythos New York hat mich seit dem Fall der Mauer verfolgt. 2001 wollte ich schon einmal Anlauf nehmen und auf den Namen eines anderen Läufers mit seiner Startnummer an den Start gehen. Die nach dem 11. September angekündigten strengen Personenkontrollen des FBI schreckten mich aber von dem Vorhaben ab. In den letzten zwei Jahren hatte ich mich erfolglos bei der Internet-Lotterie um eine Startkarte bemüht. Meine Freunde legten dann im vergangenen Jahr zum 40. Geburtstag zusammen, um mich mit den notwendigen Finanzmitteln auszustatten. Im Oktober schaffte ich beim Weimarer Halbmarathon die erforderliche Qualifikationszeit von 1:27:39. Die brachte mir nicht nur die ersehnte Startkarte für New York sondern auch noch einen Platz im sogenannten „Elitestartblock“. Gemeinsam mit meinem Erfurter Laufkollegen Frank Becker und unserer Lauffreundin Heike Fritzlar aus Mühlausen werde ich nun hoffentlich am 4. November 2007 an den Start gehen und Sie an dieser Stelle mit einer wöchentlichen Kolumne über meine persönlichen Vorbereitungen auf den Marathonlauf informieren aber auch ganz alltägliche Dinge aus dem Leben eines Läufers berichten. Vielleicht haben Sie schon mal etwas von Achim Achilles, dem Laufberater bei Spiegel-Online, gelesen. Er läuft im Berliner Grunewald und wir im Steigerwald. Wir sehen uns.

Ihr Jens Panse

27.7.2007

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