Lage Literatur Langfassung |
Zisterzienserinnenkloster |
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Kurzfassung |
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Aufnahme: K. Heinemeyer |
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Kapellendorf, Kreis Weimarer Land |
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Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Marien in Erfurt |
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Orden |
Zisterzienserinnenkloster |
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Maria, Bartholomäus |
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1235 durch die Burggrafen von Kirchberg |
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1525/1527 durch den Kurfürsten von Sachsen |
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Die Burggrafen von Kirchberg gründeten das Kloster
1235 und beabsichtigten wohl die Errichtung eines Hausklosters. 1256 verließ infolge von
Auseinandersetzungen ein Teil der Nonnen das Kloster. Im Juli 1259 wurde daher dessen
Ausstattung noch einmal bestätigt. 1348 wurde mit Burg und Dorf Kapellendorf auch die
Vogtei über das Kloster an die Stadt Erfurt verkauft; 1508 kamen sie an Kursachsen. |
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Vogt war stets der Landesherr, d.h. von der Gründung bis 1348 der Burggraf von Kirchberg, von 1348 bis 1508 die Stadt Erfurt, von 1508 bis zur Aufhebung der Kurfürst von Sachsen. |
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Geleitet wurde das Kloster von einem Propst; an der Spitze des Konvents standen Äbtissin und Priorin. Der Konvent bestand 1256 aus 24 Nonnen, 1509 aus Äbtissin, Priorin und neun Nonnen. |
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Beziehungen |
Bei der Gründung 1235 behielt sich der Abt von Fulda die Zustimmung zur Wahl von Propst und Äbtissin vor. 1256/59 verließ ein Teil der Nonnen Kapellendorf und gründete das Kloster Bachra. |
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Pfarr-Rechte, |
Die Klosterkirche war zugleich Pfarrkirche von Kapellendorf; zur Pfarrei gehörten Kapellen in Hohlstedt, Kötschau, Frankendorf und Romstedt. Das Kloster war Patron der Pfarreien Großschwabhausen und Hermstedt. |
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Das Kloster war an 31 Orten der näheren Umgebung begütert und besaß Stadthöfe in Erfurt und Jena. |
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Bei der Gründung wurde die aus dem 12. Jahrhundert stammende Pfarrkirche übernommen. Sie wurde im 13. Jahrhundert den neuen Anforderungen baulich angepaßt, u.a. durch die Errichtung eines Seitenschiffs, das 1577 abgebrochen wurde. Der Chor wurde 1503 errichtet. Die ehemalige Klosterkirche wird bis heute als Pfarrkirche benutzt. Sonstige bauliche Überreste des Klosters sind nicht mehr vorhanden. In den Quellen genannt werden Propstei, Hospital, Refektorium, Dormitorium, Klosterhof, Brauhaus, Backhaus und Küche. |
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Überliefert sind zwei von Äbtissin und Konvent gemeinsam benutzte Siegel (belegt 1292 bis 1307 und erneut 1327 bis 1490 bzw. 1310/1315) und drei unpersönliche Propstsiegel (belegt 1272-1292, 1300-1420 bzw. 1502). |
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J. Mötsch (as) / 6.1.1999 |
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