Der Dativ als Kasus des entfernteren (indirekten) Objekts bei transitiven Verben
Der Dativus possesoris (des Besitzers)
Der Dativus finalis (des Zwecks)
Die Bezeichnung Dativ leitet sich von dem lateinischen Verb "dare" – "geben" her, das schon in der Antike als Beispiel benutzt wurde, um die Funktion des Dativs als Kasus des indirekten Objekts auf die Frage "Wem?" zu beschreiben ('Gebefall'). In dem Satz "Ich gebe Dir ein Buch" ist der Dativ "Dir" auf die Frage "Wem?" indirektes Objekt zu "geben", während der Akkusativ "ein Buch" als direktes Objekt fungiert. Beispiele:
|
Der Dativus possessoris (Dativ des Zwecks)
Der deutschen Wendung 'haben', 'besitzen' der Dativ des Besitzers in Verbindung mit 'esse'.
|
Wie die Beispiele zeigen, wird der Dativus possessoris in der deutschen Übersetzung zum Satzsubjekt (der Vater, die Adligen), das lateinische Subjekt zum deutschen Objekt (ein Haus, alle Rechte).
Der Dativus finalis (Dativ des Zwecks)
Auf die Frage "Wozu?", "Zu welchem Zweck?", "Wofür?" steht im Lateinischen der Dativ des Zwecks, und zwar:
|
In vielen Fällen ist dabei der finale Dativ mit einem Objektsdativ gekoppelt, z.B.:
|
in der Funktion eines Prädikatsterms bei "esse". Auch hier tritt neben den finalen Dativ häufig ein zweiter Dativ des Objekts. Die Kopula "esse" läßt sich in diesen Fällen oft hilfsweise zunächst mit "dienen, gereichen zu" übersetzen.
Die wichtigsten Wendungen für die Cäsar-Lektüre sind:
|