Zum Ablativ allgemein
Der Ablativus separativus als Ausgangspunkt bei Verben der Bewegung
Der Ablativus separativus bei Verben des Raubens, Befreiens und Entbehrens
Der Ablativus separativus bei anderen Verben des Trennens
Der Ablativus separativus bei Adjektiven
Der Ablativus comparationis (des Vergleichs)
Der Ablativus auctoris (des pers. Urhebers) beim Passiv
Der Ablativus sociativus (der Gemeinschaft)
Der Ablativus modi (der Art und Weise)
Der Ablativus qualitatis (der Eigenschaft)
Der Ablativus instrumentalis (des Mittels)
Der Ablativus differentiae o. mensurae (d. Unterschieds o. d. Maßes)
Der Ablativus respectus (der Beziehung)
Der Ablativus locativus (des Ortes)
Der Ablativus temporis (der Zeit)

Der Ablativ

Die Bezeichnung 'Ablativ' leitet sich her von dem lateinischen Verbum "auferre, auferô, abstûlî, ablâtum – wegtragen". Ursprünglich handelte es sich um einen reinen Kasus der Trennung, der später noch weitere Funktionen übernahm.
Grob werden drei Hauptgruppen unterschieden, die allerdings längst nicht so scharf zu trennen sind, wie die nachfolgende Übersicht und erst recht die Aufteilung in Untergruppen vermuten läßt. Die drei Hauptgruppen sind:

  1. Ablâtîvus separâtîvus (Ablativ der Trennung, lat. 'separâre – trennen')
    Fragestellung: "Von wo aus?", "Woher", "Wovon?", "Von wem?"

  2. Ablâtîvus sociâtîvus (Abl. der Gemeinschaft) und Ablâtîvus înstrûmentâlis (Ablativ des Mittels)
    Fragestellung: "Mit wem?", "Womit?", "Wodurch?"

  3. Ablâtîvus locâtîvus (des Ortes) und Ablâtîvus temporâlis (der Zeit)
    Fragestellung: "Wo?", "Wann?", "Seit wann?", "Innerhalb welcher Zeit?"

Der Ablâtîvus separâtîvus als Ausgangspunkt bei Verben der Bewegung

Dieser Ablativ antwortet auf die Fragestellung: "Von wo aus?", "Woher?", "Von wo?"
Er steht im ursprünglich räumlichen und im übertragenen Sinne

  1. nach Verben der Bewegung wie z.B. "venîre – kommen, abîre – weggehen" und den sogenannten kausativen Verben der Bewegung wie "mittere – schicken, iacere – schleudern".

    arma de mûrô in fossam iacere die Waffen von der Mauer in den Graben werfen
    imperium â mînus bonô ad optimum quemque trânsferre die Herrschaft von einem weniger Guten auf den jeweils Besseren übertragen

  2. nach "abesse – entfernt sein, fernbleiben" und anderen Ausdrücken, die ein Entferntsein bedeuten, z.B. "procul".

    Cêterî â perîculîs aberant. Die übrigen blieben der Gefahr fern.
    procul â rê pûblicâ fern von der Politik

Hinsichtlich des Präpositionsgebrauchs ist folgendes zu beachten:

  1. In der Prosa wird der Ablativ des örtlichen Ausgangspunktes für gewöhnlich mit den Präpositionen "ab", "ex" oder "" verbunden.

  2. Wie beim Akkusativ der Richtung stehen die Eigennamen von Städten und kleineren Inseln dann ohne Präposition, wenn ihnen kein Attribut vorausgeht.

    ohne Attribut: Rômâ vênîre aus Rom kommen
    Attribut vorangestellt: ex urbe Rômâ venîre
    aus der Stadt Rom kommen
    Attribut nachgestellt: Rômâ ex urbe venîre aus der Stadt Rom kommen

    Von diesem Sprachgebrauch weicht besonders die Dichtung häufig ab, und auch in der Prosa lassen sich Beispiele finden. Für die Prosa wird dies oft so erklärt, daß "ab" in diesen Fällen "aus der Umgebung von" bedeute. Vgl. z.B. Sal. Cat. 40,5:

    Nam tum Brûtus ab Rômâ aberat. Denn damals war Brutus nicht in der Gegend von Rom (= weit entfernt von Rom).

  3. Für den separativen Ablativ "domô " von "domus domûs f – das Haus" gelten folgende Regeln:

    1. "domô" allein steht ohne Präposition.
    2. Steht bei "domô" ein besitzanzeigendes Attribut, fehlt die Präposition ebenfalls.
    3. Mit anderen Attributen versehenes domô steht mit Präposition.

     

    ohne Attribut: domô venîre von zu Hause kommen
    possess. Attribut: domô nostrâ venîre aus unserem Haus kommen
      domô patris venîre aus dem Haus des Vaters kommen
    andere Attribute: ex domô magnâ venîre aus einem großen Haus kommen

  4. Der separative Ablativ von "rûs rûris n – Land" steht grundsätzlich ohne Präposition.

    rûre venîre vom Land kommen

  5. Bei mit 'ex-' oder 'dê-' zusammengesetzten Verben kann die Präposition fehlen.

    êdûcere côpiâs castrîs oder ê castrîs die Truppen aus dem Lager führen
    cêdere vallô oder dê vallô vom Wall heruntergehen

 

 

Der Ablâtîvus separâtîvus bei Verben des Raubens, Befreiens und Entbehrens

Bei den Verben des Raubens, Befreiens und Entbehrens steht die Sache, derer jemand beraubt wird, von der er befreit wird oder die er entbehrt, im separativen Ablativ, und zwar in der Regel ohne Präposition:

  1. Beispiele zu Verben des Raubens

    aliquem vîtâ prîvâre jemandem das Leben rauben
    Galliam omnî nôbilitâte spoliâre Gallien des gesamten Adels berauben
    mûrum dêfênsôribus nûdâre die Mauer von Verteidigern entblößen
    hostês armîs exuere die Feinde der Waffen berauben, den Feinden die Waffen abnehmen

  2. Beispiele zu Verben des Befreiens

    Ûbiôs obsidiône lîberâre die Ubier von der Belagerung befreien
    Ambiorîgem stipendiô lîberâre Ambiorix von den Abgaben befreien
    cîvitâtem hîbernîs levâre den Stamm vom Winterlager (= der Belastung durch d. Winterlager) befreien

  3. Beispiele zu Verben des Entbehrens

    frûmentô carêre Getreide entbehren, Mangel an Getreide haben
    stultitiae atque arrogantiae crîmine carêre dem Vorwurf der Dummheit und Arroganz entgehen
    omnibus rêbus necessâriîs egêre / indigêre* Mangel an allen notwendigen Dingen haben

    * Bei 'egêre' u. 'indigêre' steht auch der Genitiv.

  4. Beispiele zu Verben des Entsagens u. Untersagens

    magistrâtû se abdicâre sein Amt niederlegen
    alicuî aquâ et îgnî interdicere jemanden ächten (indem man ihm den Gebrauch von Wasser und Feuer in jedem Haus untersagt)

 

 

Der Ablâtîvus separâtîvus bei Verben der Trennung

Bei anderen Verben der Trennung steht der separative Ablativ

  1. in der Regel mit Präposition bei den mit 'dis-' und 'se-' zusammengesetzten Verben:

    Gallôs a Belgîs Sêquana et Matrona dividit. Die Seine und die Marne trennen die Gallier von den Belgern.
    ab reliquîs separâre von den übrigen absondern / trennen

  2. sonst bald mit, bald ohne Präposition:

    oppidum ab hostibus dêfendere die Stadt gegen die Feinde verteidigen
    (de) cônsiliô dêsistere von seinem Plan Abstand nehmen, seinen Plan aufgeben
    (â) reditû prohibêre an der Rückkehr hindern
    rê frûmentâriâ interclûdere von der Getreideversorgung abschneiden
    Caesarem ab exercitû interclûdere Cäsar vom Heer abschneiden
    (se) (â) proeliô abstinêre sich einer Schlacht enthalten, einen Kampf vermeiden, nicht kämpfen

 

 

Der Ablâtîvus separâtîvus bei Adjektiven

Zudem steht der separative Ablativ bei folgenden Adjektiven:

  1. bei 'lîber, lîbera, lîberum' – 'frei, ohne' und 'vacuus a um' – leer, frei, ohne entweder mit oder ohne die Präposition 'ab'

    lîber (â) cûrîs frei von Sorgen
    Oppidum vacuum (ab) dêfênsôribus est. Die Stadt ist frei von Verteidigern.

  2. bei 'tûtus a um' – 'sicher, geschützt' immer mit der Präposition 'ab'

    tûtus ab hostibus sicher vor den Feinden, geschützt gegen die Feinde

  3. bei 'aliênus a um' – 'fremd, ungünstig, unangemessen, abgeneigt' in der Bedeutung 'abgeneigt' immer mit der Präposition 'ab', in der Bedeutung 'unangemessen, unpassend' mit und ohne Präposition:

    aliênus â Cûriône Curio abgeneigt, gegen Curio eingestellt
    aliênus â dîgnitâte maiôrum der Würde der Vorfahren unangemessen

 

 

Der Ablativus comparationis

In Vergleichen kann nach einem Komparativ oder einem komparativischen Ausdruck wie z.B. 'mâlle' – 'lieber wollen die Sache oder die Person, mit der etwas verglichen wird, im Ablativus comparationis stehen:

Ubiî cêterîs Germânîs paulô hûmâniôrês sunt. Die Ubier sind ein wenig zivilisierter als die übrigen Germanen.
Caesar mîlitum vîtam laude suâ câriôrem habêre dîxit. Caesar sagte, er achte das Leben seiner Soldaten höher als seinen persönlichen Ruhm.
Caesar celerius omnium opîniône venit. Caesar kam schneller (schneller als die Erwartung aller = ), als alle erwarteteten.
Labiênus ab hostium castrîs nôn amplius mîlle et quîngentîs passibus aberat. Labiênus war vom Lager der Feinde nicht weiter als eineinhalb Meilen (1500 Doppelschritte) entfernt.
Iam amplius hôrîs sex continenter pugnatur. Es wurde bereits länger als sechs Stunden ununterbrochen gekämpft.

 

 

Der Ablativus auctoris (des persönlichen Urhebers)

Beim Passiv gibt der separative Ablativ mit der Präpostion 'ab' an, von welcher Person die Handlung ausgeht:

Usipetês et Tencterî ab Suêbîs bellô premuntur. Die Usipeter und Tencterer wurden von den Sueben mit Krieg überzogen.
Caesar â Tituriô certior factus est. Caesar wurde von Titurius benachrichtigt.

 

 

Der Ablativus sociativus (der Gemeinschaft)

Der Ablativus sociativus steht auf die Frage "Zusammen mit wem oder was?", um die Begleitung von Personen oder Sachen anzuzeigen, und zwar gewöhnlich in Verbindung mit der Präposition "cum", z.B.

cum Rômânîs venîre mit den Römern kommen
cum scûtô venîre mit einem Schild kommen

Die Präposition "cum" muß stehen, wenn die Begleitung von Personen angezeigt wird. Eine Ausnahme bilden hier Truppen und Truppenteile, z.B.

Caesar omnibus côpiîs Genavam proficîscitur. Cäsar brach mit allen Truppen nach Genf auf.

Merken Sie sich jedoch generell: Personen können nicht im präpositionslosen Ablativ stehen. Das hilft Ihnen bei der Unterscheidung von Dativ und Ablativ.

In manchen Wendungen kann "cum" sowohl im freundlich im Sinne von "zusammen mit" oder feindlich im Sinne von "gegen" verstanden werden. Auskunft über das Gemeinte gibt der Kontext. Vgl.:

cum Rômânîs pûgnâre auf Seiten der Römer kämpfen
gegen die Römer kämpfen

 

Der Ablativus modi (der Art und Weise)

Der Ablativ der Art und Weise antwortet auf die Frage 'Wie?', 'Unter welchen Umständen?'. Er erfüllt die Funktion einer adverbiellen Bestimmung und muß im Regelfall mindestens aus zwei Wörtern bestehen. Dabei bestehen folgende Möglichkeiten:

a) 'cum' + Substantiv cum cûrâ mit Sorgfalt, sorgfältig
b) Substantiv + adj. Attribut incrêdibilî celeritâte mit unglaublicher Schnelligkeit, unglaublich schnell
c) adj. Attribut + 'cum' + Substantiv magnô cum periculô unter großer Gefahr

Der Ablativus qualitatis (der Eigenschaft)

Der Ablativus qualitatis bezeichnet wie der Genitivus qualitatis Genitivus qualitatis die Eigenschaft (lat. 'quâlitas' = 'Eigenschaft') einer Person oder Sache. Er ist von einem adjektivischen Attribut begleitet. Die Fragestellung lautet: "von welcher Eigenschaft?" bzw. "was für ein?".

vir magnâ grâtiâ ein Mann von großem Einfluß
besser:
ein sehr einflußreicher Mann

Im Satz erfüllt der Ablativus qualitatis entweder die Funktion eines Attributs oder die eines Prädikatsterms bei 'esse' und anderen kopulativen Verben wie z.B. ' vidêrî - scheinen, haberî - gelten als, fierî - werden, manêre - bleiben'. Unterscheiden Sie:

Attribut: Iccius vir magnâ grâtiâ est. Iccius ist ein Mann von großem Einfluß.
besser:
Iccius ist ein sehr einflußreicher Mann.

Pädikatsterm: Iccius magnâ grâtiâ est. Iccius ist von großem Einfluß.
besser:
Iccius ist sehr einflußreich.

Im ersten Satz ist "magnâ grâtiâ" Attribut zu 'vir', im zweiten Prädikatsterm zu 'esse'.

 

 

Der Ablativus instrumentalis (des Mittels)

  1. Der Ablativus instrumentalis antwortet auf die Frage 'Womit?', 'Wodurch?' und gibt an, mit welchem Mittel oder Werkzeug etwas erreicht wird. Er steht ohne Präposition:

    armîs sê defendere sich mit Waffen verteidigen

    Personen, durch deren Vermittlung etwas geschieht, stehen im Akkusativ mit der Präposition "per".

    Caesar per explôrâtôrês certior factus est. Cäsar wurde durch Kundschafter benachrichtigt.

  2. Häufig entspricht einer lateinischen instrumentalen Auffassung im Deutschen eine andere, meist lokale. Vgl. die folgenden Beispiele:

    militês castrîs retinêre die Soldaten (vermittels des Lagers =) im Lager festhalten
    hostês proeliô lacessere die Feinde (durch ein Plänklergefecht) zum Kampf provozieren
    Rômânôs oppidô recipere die Römer (vermittels =) in der Stadt aufnehmen

 

 

Der Ablativus differentiae o. mensurae (d. Unterschieds o. d. Maßes

In Vergleichen gibt der (instrumentale) Ablativ bei den eigentlichen Komparativen und komparativischen Ausdrücken das Ausmaß des Unterschieds an. Er steht ohne Präposition. Die Fragestellung lautet 'Um wieviel?'

Însula Hibernia dimidiô minor est quam Britannia. Die Insel Irland ist um die Hälfte kleiner als Britannien.
Quantô erat in diês gravior atque asperior oppûgnâtiô, tantô crêberiôrês litterae nuntiîque ad Caesarem mittêbantur. Je schlimmer und unerträglicher der Belagerungszustand mit jedem Tag wurde, desto mehr Briefe und Boten wurden zu Cäsar geschickt.

 

 

Der Ablativus respectus o. limitationis (der Beziehung)

Auf die Frage 'In welcher Hinsicht?', 'In welcher Beziehung' antwortet im lateinischen der Ablativ ohne Präposition.

  1. Bei Verben und anderen Ausdrücken, die einen Vergleich oder ein Urteil zum ausdrücken, infomiert der Ablativus respectus darüber, worin der Unterschied besteht oder worauf sich ein Urteil gründet.

    cêterîs (lat. Dat.) virtûte praestare die übrigen an Tapferkeit übertreffen
    linguâ inter sê differre sich hinsichtlich der Sprache unterscheiden,
    verschiedene Sprachen sprechen
    plûrimum virtûte posse / valêre am tapfersten sein
    (am meisten hinsichtlich der Tapferkeit vermögen)
    plûs equitâtû posse / valêre eine stärkere Reiterei besitzen
    (mehr hinsichtlich der Reiterei vermögen)
    Erant et virtûte et numerô par. Sie waren an Tapferkeit und Zahl gleich.
    maiôres nâtû die Ältesten
    (die, die hinsichtlich der Geburt älter sind)
    aliquid rê, nôn nômine iûdicâre etwas nach dem tatsächlichen Sachverhalt, nicht nach dem Namen beurteilen

  2. Eher formelhaft ist der Ablativus respectus in folgenden Beispielen:

    oppidum Rêmôrum nômine Bibrax eine Stadt der Remer namens Bibrax
    Helvêtiî oppida sua omnia, numerô ad duodecim, incendunt. Die Helvetier brannten alle ihre Städte nieder, ungefähr zwölf an der Zahl.

 


Der Ablativus locativus (des Ortes)

Ortsbestimmungen auf die Frage "Wo?" stehen gewöhnlich im Ablativ, i.d.R. mit den Präpositionen "in – in, auf, an, bei", "sub – unter" und "prô" in der Bedeutung "vor". Ausnahmen von dieser Regel sind:

  1. wie beim Akkusativ der Richtung und beim Ablativus separativus die Eigennamen von Städten und kleineren Inseln sowie "domus – das Haus". Bei diesen hat sich der alte Kasus des Lokativs erhalten, der an anderer Stelle besprochen wird.
  2. häufig das Wort "locus", wenn es mit einem adjektivischen Attribut versehen ist.
  3. jedes Wort, daß mit dem adjektivischen Attribut "tôtus – ganz" versehen ist.
Beispiele:

Caesar aciem prô castrîs înstrûxit. Cäsar stellte die Schlachtreihe vor dem Lager auf.
Tôtâ Galliâ principês civitâtum concilia convocant. In ganz Gallien beriefen die Stammesfürsten Versammlungen ein.
Rômânî complûribus locîs pontês in Rhodanô faciunt. Die Römer bauten an mehreren Stellen Brücken über die Rhone.

 

Der Ablativus temporis (der Zeit)

Auf die Fragen 'Wann?', 'Innerhalb welcher Zeit?' und 'Seit wann?' antwortet im Lateinischen der Ablativ.

Für den Präpositionsgebrauch gilt dabei folgendes:

  1. Bei eigentlichen Zeitbegriffen wie 'tempus' – 'Zeit' oder 'aestas' – 'Sommer' u.ä. steht der Ablativus temporis auf die Fragen 'Wann?' und 'Innerhalb welcher Zeit?' in der Regel ohne Präposition.
    Auf die Frage 'Seit wann?' antwortet bei 'tempus' und 'diês' der Ablativ mit der Präposition 'ex', bei 'hôra' mit der Präposition 'ab'.

    tempus temporis n
    eô tempore zu dieser Zeit
    eôdem tempore zur selben Zeit
    ûnô tempore gleichzeitig
    omnî tempore zu jeder Zeit, immer
    superiôre tempore in der Vergangenheit

    annus -î m
    superiôre annô im vergangenen Jahr
    proximô annô im folgenden / kommenden Jahr
    paucîs annîs innerhalb weniger Jahre
    omnibus annîs all die Jahre lang

    Jahreszeiten
    prîmô vêre bei Frühlingsanfang
    aestâte im Sommer
    superiôre aestâte im vergangenen Sommer
    ûnâ aestâte im Verlauf eines einzigen Sommers
    hieme im Winter
    eâ hieme in diesem Winter

    diês diêî m
    posterô diê
    proximô diê
    alterô diê
    am folgenden Tag
    superiôre diê am vergangenen Tag
    perendînô diê übermorgen

    Tageszeiten
    prîmâ lûce bei Morgengrauen, bei Sonnenaufgang
    meridiânô tempore zur Mittagszeit
    prîmâ nocte zu Beginn der Nacht, kurz nach Einbruch der Dunkelheit
    mêdiâ nocte um Mitternacht
    dê mêdiâ nocte noch in der Mitte der Nacht
    hôrâ quartâ während der 4. Stunde (nach Sonnenaufgang)
    ab hôrâ septimâ von der 7. Stunde an
    secundâ vigiliâ während der zweiten Nachtwache
    dê secundâ vigiliâ noch während der zweiten Nachtwache

    initium -î n
    initiô aestâtis zu Beginn des Sommers
    initiô ôrâtiônis zu Beginn der Rede
    ab initiô am Anfang, von Anfang an

 

 

 

Copyright © 1998: Ursula Renziehausen-Espelage    ---   letzte Änderung: 19.11.98