Universität Erfurt

13. Projektforum zu Ehren von Prof. Dr. Peter Glotz: Pressemitteilung Nr.: 87/2014 - 30.06.2014

Blick auf den Campus, rechts Audimax

Ein Jahr lang haben sie Ideen gesammelt, recherchiert, Fragen gestellt, Antworten gefunden, analysiert und diskutiert – jetzt stellen die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt die Ergebnisse ihrer Arbeit aus der sogenannten Projektstudienphase vor einem Publikum aus Wirtschaft, Medien und Hochschule sowie weiteren Gästen vor. Beim inzwischen 13. Projektforum am Samstag, 5. Juli, um 14 Uhr im Audimax der Uni, das in diesem Jahr dem Gründungsvater der Erfurter Kommunikationswissenschaft und Gründungsrektor der Uni Erfurt, Prof. Dr. Peter Glotz, gewidmet ist. Glotz entwickelte gemeinsam mit seinem damaligen Assistenten Klaus Beck nicht nur das Eignungsfeststellungsverfahren, sondern verankerte insbesondere auch die Idee der zweisemestrigen Projektstudienphase im Curriculum. 2014 wäre er 75 Jahre alt geworden.

Insgesamt acht studentische Projekte werden beim diesjährigen Projektforum vorgestellt, die beste Arbeit wird mit dem Förderpreis des Erfurter Vereins für Kommunikation und Medien sowie des Herbert von Halem Verlags ausgezeichnet. Mit dem Preis werden alljährlich Projektarbeiten geehrt, deren theoretische Konzeption und empirische Umsetzung außergewöhnlich gelungen ist und die in besonderem Maße einen Brückenschlag zur Forschungspraxis leisten.

So präsentiert die Gruppe „#selbstverständlich“ beispielsweise ihre Untersuchungen zur Medienkompetenz von Thüringer Jugendlichen im Kontext der Smartphone-Nutzung. Die Gruppe „Störfaktor“ indessen befasste sich mit der Reaktion von Parteimitgliedern auf politische Satire im Fernsehen. In der Gruppe „VertrauensFrage“ untersuchten die Studierenden, ob die Rezeption der „heute-show“ im ZDF eine Veränderung der Einstellungen von jungen Menschen zur Politik bewirkt. Das Informations- und Kommunikationsverhalten von Patienten bei der Krankenhauswahl nahm dagegen die Gruppe „Wahl-O-Med“ unter die Lupe. Ziel der Studie war es, herauszufinden, wie sich Patienten informieren und wovon ihr Kommunikations- und Informationsverhalten beeinflusst wird. „EU:len nach Athen“ ist ein weiteres Projekt überschrieben, dessen Untersuchungsziel darin bestand, herauszufinden, inwiefern deutsche Leitmedien im Rahmen der Finanzkrise Stereotype bezüglich des Griechenland-Bildes der Deutschen kommunizieren und inwieweit diese letztlich bei den Rezipienten zu finden sind. Im Vordergrund stand dabei vor allem die Frage, welchen Einfluss persönliche Vorkenntnisse, Kontakte, soziodemografische Merkmale und die Mediennutzung der Befragten auf die Übernahme dieser Denkmuster haben. Soziale Sanktionen im Kontext von Meinungsäußerung haben die Studierenden der Gruppe „Sanktionsbewusst“ im Rahmen ihrer Projektstudienphase untersucht. Und um den Brennpunkt Stadion dreht sich die Arbeit der Gruppe „Fanbeauftragte“. Ziel war es dabei, in der Bevölkerung existierende Fußballfan-Stereotype zu ermitteln, durch mediale Bilder zu visualisieren und herauszufinden, wie sich diese auf die Einstellung der Rezipienten zu Fußballfans und zur Sportpolitik auswirken. Mit der Wertschätzung von Musik in Zeiten des digitalen Streamings befasste sich schließlich das Projekt „ZukunftsMusik“. Projektpartner der verschiedenen studentischen Gruppen waren in diesem Jahr unter anderem DIE ZEIT, das ZDF, der SPIEGEL, die Thüringer Landesmedienanstalt, das NDR Fernsehen, die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Alle Arbeiten sind im Rahmen der sogenannten Projektstudienphase entstanden, einem  einzigartigen Konzept im deutschen Lehrbetrieb: Über den Zeitraum von einem Jahr wenden Studierende in kleinen Gruppen ihr im Studium erworbenes Wissen zur Lösung von realen oder realitätsnahen Problemstellungen innerhalb der Kommunikationswissenschaft an. Projektpartner sind dabei Medien- und Wirtschaftsunternehmen sowie öffentliche Institutionen und Organisationen. Der Erfolg der Projektstudienphase zeigt sich in den vielfältigen Projekten und engagierten Projektpartnern, aber nicht zuletzt auch an der ungebrochenen Nachfrage von Studieninteressierten für die Studienrichtung Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt.

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