Über „Literaturgeschichte von unten. Ausstellungen aus dem Bestand des Deutschen Literaturarchivs Marbach“ spricht Prof. Dr. Heike Gfrereis (Marbach) bei ihrem öffentlichen Vortrag am Mittwoch, 28. Mai, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sammeln – Forschen – Lehren“ der Universität Erfurt. Der Vortrag findet im Lehrgebäude 4, Raum D07, auf dem Campus statt. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach besteht aus rund 1.500 Einzelsammlungen: Nach- und Vorlässe von Schriftstellern und Gelehrten, aber auch Verlagsarchive wie die von Cotta, S. Fischer, Suhrkamp und Insel, Autografen-, Buch- und Bildersammlungen von 1750 bis zur Gegenwart. Jede Sammlung hat dabei ihr eigenes Herz, ihre eigene Logik. Zu atmen beginnt sie allerdings erst, wenn man das ganze Archiv ins Spiel bringt und kreuz und quer in und mit ihm zu denken versucht. Literatur und ihre Geschichte, Ideen und ihre Zeit werden dann von unten sichtbar – in ihrem handfesten und begreifbaren Material. Diese Literaturgeschichte von unten widerspricht oft jenen von oben und hinten. An verschiedenen Ausstellungsbeispielen, darunter „1914. Literatur und Krieg“ und „Ernst Jünger. Arbeiter am Abgrund“, kann dieses dekonstruktive Potenzial des Archivs deutlich werden.

Prof. Dr. Heike Gfrereis, Jahrgang 1968, ist seit November 2001 Leiterin der Museumsabteilung im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Sie arbeitet als Kuratorin u.a. für die Dauerausstellungen im Literaturmuseum der Moderne und im Schiller-Nationalmuseum sowie für zahlreiche Wechselausstellungen.

Informationen zu weiteren Veranstaltungen der Reihe „Sammeln – Forschen – Lehren“ (Stiftung Mercator) finden Sie auf unserer Website.