„Zur Problematik des Integrationsparadigmas: eine genealogisch-ethnografische Rekonstruktion“ ist der Titel der nächsten Veranstaltung in der von FH und Universität Erfurt gemeinsam organisierten Ringvorlesung, die am Dienstag, 4. Juni, im Festsaal des Erfurter Rathauses stattfindet. Referentin ist Prof. Dr. Sabine Hess von der Universität Göttingen. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
Ausgehend von Forschungsprojekten zur Geschichte der Migration in München und Göttingen wird der Vortrag nachzeichnen, wie Integration zunächst eine migrantische Forderung nach Teilhabe und Inklusion war, aber wie sie dann aber zunehmend staatlich kooptiert wurde und gegen migrantische Praktiken und Interessen zur Forderung nach kultureller Anpassung gemacht wurde. Es wird gezeigt, auf welchem Gesellschaftverständnis eine derartige integrationistische Perspektive beruht und die Frage nach alternativen Paradigmen und Konzepte gestellt.
Prof. Dr. Sabine Hess studierte Empirische Kulturwissenschaft, Neuere Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Tübingen. Von 1997 bis 1998 war sie als Medienpädagogin beim Freien Radio für Tübingen und Reutlingen angestellt. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Universität Frankfurt/Main und wurde 2004 in Frankfurt am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie promoviert. Es folgte eine wissenschaftliche Mitarbeit am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität Berlin im Forschungsprojekt „Verwandtschaftskulturen“. 2006 bis 2011 war Sabine Hess Hochschulassistentin am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Ludwig-Maximilian Universität München. Heute ist sie Professorin am Institut für Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie der Georg-August-Universität Göttingen.
Die nächste Veranstaltung der Ringvorlesung findet am Dienstag, 11. Juni, statt. Prof. Dr. Christian Widdascheck von der Alice Salomon Hochschule Berlin spricht dann zum Thema „Von der Unmöglichkeit anzukommen. Kunsttherapie mit Asylsuchenden.“.
Weitere Informationen / Kontakt:
Silke Adamitza
- +49(0)361/737-4641
- publicpolicy@uni-erfurt.de
- www.uni-erfurt.de/ringvorlesungen