Seit nunmehr sieben Jahren hat sich die Universität Erfurt einer familiengerechten Personalpolitik und familienfreundlichen Studienbedingungen verschrieben und inzwischen die zweite Re-Auditierung erfolgreich durchlaufen. Die „berufundfamilie gGmbH“ hat das von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Universität Trier entwickelte Qualitätssiegel „audit familiengerechte hochschule“ Ende 2011 für weitere drei Jahre bestätigt und heute bei einem Festakt in Berlin erneut an die Universität Erfurt verliehen.
Familienfreundliche Bedingungen für Studierende und Beschäftigte mit Familienaufgaben sind der Universität Erfurt sehr wichtig. Dabei gilt es, für Studierende und Mitarbeitende mit Familienaufgaben, ein familienfreundliches Studien- und Arbeitsumfeld zu schaffen und zu bewahren. „Die erneute Zertifizierung ist ein Zeichen dafür, dass uns dies gelungen ist“, erklärt Prof. Dr. Sabine Schmolinsky, die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Erfurt. „Unsere Universität ist eine der ersten erneut zertifizierten Hochschulen bundesweit und in Thüringen sogar die erste von insgesamt nur zwei zertifizierten Hochschulen.“
Die Universität Erfurt freut sich nicht nur über das bisher Erreichte, sondern geht den eingeschlagenen Weg engagiert weiter. So wurde zum vergangenen Wintersemester zum Beispiel ein Willkommenspaket für die Kinder von Studierenden eingeführt. Darüber hinaus fand 2011 ein Workshop für Führungskräfte aus der Verwaltung statt, der für die nachhaltige Umsetzung familienfreundlicher Personalpolitik an der Universität weitere Anregungen bieten sollte. Und ab dem Wintersemester 2012/13 werden sich bei der „Aktion Tandem“ studierende Eltern aus höheren Semestern neu ankommender Studierender mit Kindern annehmen, um ihnen den Start ins Studium zu erleichtern.
„Rückblickend ist also schon Vieles erreicht worden“, sagt Prof. Dr. Sabine Schmolinsky. „So unterstützen wir als Hochschule beispielsweise die Möglichkeit des Teilzeitstudiums oder der Inanspruchnahme von Urlaubssemestern für Studierende mit Familienaufgaben und bei Gremiensitzungen wird auf möglichst familienfreundliche Sitzungszeiten geachtet, um nur zwei Beispiele zu nennen. Es bleibt das Bestreben der Universität, das Siegel ‚audit familiengerechte hochschule´ mit Leben zu füllen und die Bedürfnisse von Hochschulangehörigen mit Familienaufgaben im Blick zu behalten. Um das Ziel der Familienfreundlichkeit als Bestandteil einer gelebten Campus-Kultur zu erreichen, unternimmt die Hochschulleitung deshalb jede mögliche Anstrengung.“
Insgesamt tragen in Deutschland aktuell rund 1.000 Arbeitgeber das Zertifikat zum „audit berufundfamilie“ bzw. „audit familiengerechte hochschule“, darunter 490 Unternehmen, 379 Institutionen und 129 Hochschulen. Sie gelten als Vorreiter einer familienbewussten Personalpolitik, denn sie bieten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt der Arbeitgeber ein deutlich besseres familienbewusstes Angebot. Das Audit, das unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler steht, ist das strategische Managementinstrument, das Arbeitgeber darin unterstützt, Unternehmensziele und Mitarbeiterinteressen in eine tragfähige, wirtschaftlich attraktive Balance zu bringen. Es wird von den führenden deutschen Wirtschaftsverbänden BDA, BDI, DIHK und ZDH empfohlen. Für den Erhalt des Qualitätssiegels hatte sich die Universität Erfurt zuvor einem eingehenden Auditierungsverfahren unterzogen, in dem der Status quo der bereits angebotenen Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie erfasst, das betriebsindividuelle Potenzial systematisch entwickelt und maßgeschneiderte familienbewusste Maßnahmen geschaffen und eingeführt wurden. Mit verbindlichen Zielvereinbarungen sorgt das Audit nun dafür, dass Familienbewusstsein in der Hochschulkultur verankert wird.
Weitere Informationen / Kontakt:
Gleichstellungsbeauftragte
Prof. Dr. Sabine Schmolinsky
- +49(0)361/737-5065
- gleichstellungsbuero@uni-erfurt.de
- www.uni-erfurt.de/audit/das-audit (Zielvereinbarung 2011-14)