Um den Wormser Bischof Johannes von Dalberg und seine Bibliothek geht es in einer öffentlichen Vorlesung, zu der die Universität Erfurt in der Reihe „Bibliotheca Amploniana. Bildungsgeschichte(n)“ am kommenden Mittwoch, 26. Januar, einlädt. Referent ist der Freiburger Dogmatiker Prof. Dr. Peter Walter. Beginn ist um 19.30 Uhr im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10. Der Eintritt ist frei.
Am Anfang einer bedeutenden Büchersammlung stand das Studium in Erfurt: Johannes von Dalberg (1455–1503), der aus Oppenheim am Rhein stammte, hat 1466–1470 in Erfurt studiert und den Grad eines Baccalaureus Artium erworben. Weitere Studien schlossen sich in Pavia und Padua an. Dalberg machte Karriere: 1481/82 wurde er kurpfälzischer Kanzler, 1482 Bischof von Worms. Und er war Mittelpunkt eines Kreises von Humanisten, in dem er als Mäzen und Besitzer einer großen Bibliothek eine wichtige Rolle spielte. Diese große Gelehrtenbibliothek ist nun Thema des Vortrags von Prof. Dr. Peter Walter. Er fragt nach dem Bestand der von Dalberg planvoll zusammengestellten reichhaltigen Bibliothek, deren Reste heute über viele bedeutende Bibliotheken, u.a. die Vatikanische Bibliothek, verstreut sind. Walter ist Direktor des Arbeitsbereichs Quellenkunde der Theologie des Mittelalters (Raimundus-Lullus-Institut) an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg/Breisgau. Er hat in Mainz und Rom Theologie studiert und wurde 1980 mit einer Arbeit über das Erste Vaticanum promoviert. 1989 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Schriftauslegung des Erasmus von Rotterdam. Neben seinen Aufgaben als Professor für Dogmatik an der Universität Freiburg ist er Mitglied des ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen und arbeitet in weiteren kirchlichen Gremien mit. Er ist korrespondierendes Mitglied der Reial Acadèmia de Bones Lletres in Barcelona. 2005 wurde er zum Präsidenten der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte gewählt. Prof. Dr. Walter hat zudem den Vorsitz für das Editionswerk Corpus Catholicorum inne.