Universität Erfurt

Ernst der Fromme und die Kurfürstenbibel: Pressemitteilung Nr.: 153/2011 - 09.11.2011

Titelblatt der sogenannten Kurfürstenbibel des Gothaer Herzogs Ernst des Frommen in der Forschungsbibliothek Gotha
Titelblatt der sogenannten Kurfürstenbibel des Gothaer Herzogs Ernst des Frommen in der Forschungsbibliothek Gotha (© Universität Erfurt, Forschungsbibliothek Gotha, Foto: Sergej Tan)

Anlässlich der gemeinsamen Tagung „Medien höfischer Kommunikation. Ihre Formen, Funktionen und Wandlungen am Beispiel des frühneuzeitlichen Gothaer Hofes“ vom 17. bis 19. November laden die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt und das Interdisziplinäre Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück am Donnerstag, 17. November, um 18.30 Uhr, zu einem Abendvortrag in die Forschungsbibliothek Gotha ein. „Ernst der Fromme und die sogenannte Kurfürstenbibel. Höfische Repräsentation und Kommunikation des Wortes Gottes“ lautet sein Titel, Referenten sind Prof. Dr. Johann Anselm Steiger und seine Mitarbeiterin Franziska May aus Hamburg.

Die Kurfürstenbibel wurde von Herzog Ernst dem Frommen von Sachsen-Gotha-Altenburg in Auftrag gegeben und 1641 erstmals gedruckt. An der Realisierung dieses Großprojektes arbeiteten prominente lutherische Theologen wie Johann Gerhard, Salomon Glassius, Johann Michael Dilherr u.a. mit. Der Vortrag fragt nach den Zielen, die der Herzog mit diesem großformatigen und bildgewaltigen Werk mit seinen zahlreichen Fürstenporträts und sorgfältig kolorierten Holzschnitten und Kupferstichen verfolgte, und behandelt dabei sowohl theologische Aspekte als auch solche des höfischen Selbstverständnisses.

Die Kurfürstenbibel ist mit ihren mehr als 1000 Seiten ein im wahrsten Sinne des Wortes schwergewichtiges Werk – die rund 4.500 sogenannten Gelegenheitsschriften, die in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt von Osnabrück und Gotha erschlossen werden, sind meist schmale, nur wenige Seiten umfassende gedruckte Werke. Der bedeutende Gothaer Quellenfundus, der oftmals in das nähere Umfeld des Hofes führt, gab den Anlass, auf einer das gemeinsame Erschließungsprojekt begleitenden Tagung in einem größeren Kontext die Medien höfischer Kommunikation zu thematisieren. „Die Tagung“, erläutert Tagungsleiter und Organisator Prof. Dr. Axel E. Walter, „verfolgt einen bislang in den Forschungen zur höfischen Kultur weitgehend vernachlässigten explizit medien- und kommunikationstheoretischen Ansatz. Die Vorträge erproben dabei verschiedene theoretisch-methodische Zugänge anhand der am und um den Gothaer Hof in der Frühen Neuzeit produzierten und rezipierten Medien höfischer Kommunikation.“

Weitere Informationen / Kontakt:

Dr. Kathrin Paasch

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