Universität Erfurt

Ringvorlesung "Vom Dichterhaus zum Event": Pressemitteilung Nr.: 143/2011 - 01.11.2011

Dr. Sabine Gruber
Dr. Sabine Gruber

„Vom Dichterhaus zum Event − Literaturausstellungen heute“ ist das Thema der nächsten Veranstaltung der von FH und Universität Erfurt im Wintersemester 2011/12 gemeinsam organisierten Ringvorlesung „Ästhetische Bildungsräume − Zu Bildungspotenzialen von Kunst und Kultur“, die am kommenden Dienstag, 8. November, stattfindet. Referentin ist diesmal Dr. Sabine Gruber von der Universität Erfurt. Beginn ist um 18 Uhr im Festsaal des Erfurter Rathauses, der Eintritt ist frei.

Während die im Zuge des Historismus entstandenen Dichterhäuser kaum einem Legitimationszwang unterlagen und ihren Wert vor allem aus der Aura des besonderen Ortes ableiteten, ist es für literarische Dauerausstellungen wie für anlassbezogene Literaturausstellungen heute schwer, sich in Konkurrenz zu immer aufwendigeren und als unwiederholbar inszenierten Kunst- und Geschichtsausstellungen zu behaupten. Damit die Visualisierung eines nicht visuellen Gegenstandes gelingen und neben Experten ein breiteres und jüngeres Publikum erreicht werden kann, ist Kreativität gefragt und der Mut, neue Wege zu beschreiten. Nach einem kurzen historischen Abriss sollen im Vortrag am Dienstag die Fragen, die sich den Kuratoren von Literaturausstellungen heute stellen, diskutiert werden. Dabei sollen Erfahrungen einfließen, die die Referentin als Gestalterin von Literaturausstellungen gesammelt hat.

Dr. Sabine Claudia Gruber studierte Deutsche Philologie, Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Sie wurde 2000 mit einer Arbeit über „Clemens Brentano und das geistliche Lied“ promoviert und war von 1999 bis 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Gesangbuchbibliographie“ an der Uni Mainz. Sie war außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Historisch-kritischen Ausgabe der Werke Clemens Brentanos (Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt am Main); Mitarbeiterin in der Kritischen Karl-Philipp-Moritz-Ausgabe an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Mitarbeiterin in der Hybrid-Edition des Tagebuchs von Harry Graf Kessler (Deutsches Literaturarchiv, Marbach). Seit 2010 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für europäisch-jüdische Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Erfurt. Schwerpunkte ihrer Forschung und Lehre sind die deutschsprachige Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts, Exilliteratur, Editionsphilologie, Intertextualität sowie die Austauschprozesse zwischen Religion und Literatur. Gruber wirkte zudem bei mehreren Literaturausstellung federführend mit, beispielsweise ist seit dem 28. Oktober in der Mainzer Martinus-Bibliothek die von ihr kuratierte Ausstellung „‘Von Babylon nach Jerusalem‘. Die Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn“ zu sehen.

Nächster Termin der Ringvorlesung ist am Dienstag, 15. November, um 18 Uhr im Rathausfestsaal. Jun. Prof. Lena Ziese von der Bauhausuniversität Weimar spricht dann über das Thema „Ich sehe was, was du nicht siehst: Strategien des Zeigens in der zeitgenössischen Kunst“.

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