Denn Beziehungen gestalten unser Leben und unsere Politik. Doch scheint es auf innen- und außenpolitischer Ebene nicht mehr rund zu laufen. Die Kriege, sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Krisen der Welt haben nicht (mehr) nur lokale Bedeutung, sondern gehen uns alle an. Flüchtlinge, Klimawandel, Währungskrisen, Brexit, Trump, das Aufblühen populistischer Strömungen und die schleichende Wiederkehr autokratischer Regierungsformen sind nur einige der Dauerthemen. Staatsmänner verweigern das bilaterale Gespräch, Menschen fühlen sich vom politischen Leben ausgeschlossen und ziehen sich ins Private zurück.
Das „Weimarer Rendez-vous“ fragt 2017, wie Beziehungen politischer, wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Art in Geschichte (und Gegenwart) untereinander, gegeneinander, mit- und zueinander agieren. Gerade hier ist der Blick in die Geschichte hilfreich und von höchster Dringlichkeit. Denn nur allzu häufig sind die Ursachen und Entwicklungen aktueller Phänomene in der Vergangenheit zu suchen und der Blick in die Geschichte kann manche Alltagsdiagnose relativeren. In jedem Fall aber ist er ein Erkenntnisgewinn für die Gegenwart.