Für ihre Handschriftenabteilung hat die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt einen dreiseitigen französischen Brief von Friedrich Melchior Grimm (1723-1807) erworben, den er als Generalbevollmächtigter des Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg 1793 an den französischen Minister für auswärtige Angelegenheiten, Lebrun, schickte. Grimm stand seit 1749 bis zu seinem Tod in Kontakt zum Gothaer Hof, stieg dabei bis zum bevollmächtigten Minister Sachsen-Gothas für den französischen Hof auf und lebte in der Stadt. Die von ihm herausgegebene, handschriftlich vervielfältigte Correspondance littéraire, philosophique et critique als eine der wichtigsten Zeitschriften des 18. Jahrhunderts wurde auch am Herzoglichen Hof in Gotha gehalten und ist mit dem Bestand für die Jahre 1754 bis 1813 das vollständigste noch erhaltene Exemplar. Ebenfalls erwerben konnte die Bibliothek eine handschriftliche Autobiografie des Gothaer Altphilologen Karl Ernst Georges. Bekannt durch sein Lateinisch-deutsches Handwörterbuch, wirkte er von 1839 bis 1856 als Oberlehrer am Realgymnasium in Gotha. Sein Sohn Heinrich Georges war als Bibliothekar 47 Jahre an der Herzoglichen Bibliothek Gotha tätig.