Universität Erfurt

Deutsch-israelische Forschungskooperation am Max-Weber-Kolleg: 28.09.2011

Gruppenbild Workshop Deutsch-israelische Forschungskooperation am MWK
Zu einem Workshop trafen sich im September Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt.

Ein internationaler und interdisziplinärer Workshop zum Thema „Jüdisch-deutsche Sprachkultur im Spannungsfeld von Messianismus und Säkularisierung“ fand vom 9. bis 11. September 2011 am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt statt. Die 13 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Philosophie, Geschichte, Soziologie, Religionswissenschaft, Judaistik, Germanistik, Literaturwissenschaft und Psychologie aus Deutschland und Israel beschäftigten sich mit der Frage, wie die seit der europäischen Aufklärung und der Haskala in Gang gekommenen Prozesse der Säkularisierung des Hebräischen, der Sakralisierung des Deutschen sowie die Praxis jüdisch-deutscher Bibelübersetzungen, aber auch das messianische Denken im Judentum und Christentum die Sprachreflexionen jüdisch-deutscher Gelehrter beeinflusst haben. Gefragt wurde auch, welche Rolle diese geschichtlichen Prozesse in der gegenwärtigen Sprachpraxis und Sprachpolitik Israels spielen.

Der Workshop war das zweite Arbeitstreffen im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit knapp 50.000 Euro geförderten deutsch-israelischen Netzwerks für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zum Thema „Sprachdenken und politische Theorie. Jüdisch-deutsche Beiträge zur Kultur- und Sozialtheorie der Moderne“, das seine Arbeit im Februar 2011 unter der Leitung von Dr. Sabine Sander, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kolleg-Forschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“, aufgenommen hat. Zwei weitere Workshops zu den Themen „Jüdisch-deutsche Sprachkultur und Redefinitionen von Identität in Politik, Wissenschaft, Literatur und Kunst“ sowie „Potentialität von Sprache – Grenzen von Sprache“ finden im Frühjahr und Herbst nächsten Jahres statt. Geladen sind auch international renommierte Fachvertreter. Die Ergebnisse der vier Erfurter Workshops werden 2013 auf einer Konferenz am Van Leer Institute in Jerusalem vorgestellt und in einer mehrsprachigen Publikation veröffentlicht.


Nähere Informationen / Kontakt:
Dr. Sabine Sander

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