Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt heute gemeinsam mit der Willy-Brandt-School of Public Policy der Universität Erfurt und weiteren Kooperationspartnern zur Thüringen-Premiere des MDR-Films „Willy Brandt an’s Fenster“ mit anschließender Diskussion mit zwei Zeitzeugen des Erfurter Gipfeltreffens sowie den beiden Filmemachern ein. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Audimax der Uni an der Nordhäuser Straße.
Zum 20. Mal jährt sich in diesem Herbst die Deutsche Einheit. Die erfolgreiche friedliche Revolution in der DDR hatte möglich gemacht, was viele Deutsche nicht mehr zu hoffen wagten: Dass „zusammenwächst, was zusammen gehört“, wie es Willy Brandt formuliert hat. Brandt hat das Jahr 1989/90 als das glücklichste seines Lebens bezeichnet. Er erlebte die Erfüllung dessen mit, was er selbst 20 Jahre früher mit seiner Entspannungspolitik eingeleitet hatte. Ein symbolträchtiger Bestandteil dieser neuen Politik war Willy Brandts Treffen mit Willi Stoph, damals stellvertretender Vorsitzender des DDR-Staatsrats, am 19. März 1970 in Erfurt. Es war nicht nur das erste deutsch-deutsche Spitzentreffen überhaupt, sondern wurde zugleich auch eine Manifestation der Begeisterung für den damaligen Bundeskanzler. „Willy Brandt an’s Fenster“, riefen tausende Erfurter und so steht es auch heute auf dem damaligen Schauplatz, dem Hotel gegenüber dem Erfurter Bahnhof.