Universität Erfurt

Tagung am Max-Weber-Kolleg: Theologische Dogmatik und Individualisierung: 12.10.2010

Die religiöse Individualisierung war Thema einer Theologen-Tagung, die vom 16. bis 18. September am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt stattgefunden hat. Dabei ging es unter anderem um die Frage, ob das moderne Gefühl der Vereinzelung und der Distanz gegenüber den traditionellen Institutionen ein Produkt religiöser Entwicklungsschübe seit Reformation, Neuzeit und deutschem Idealismus ist. Geht die gesellschaftliche Entwicklung seit Industrialisierung, Religionskritik und Verwissenschaftlichung immer voraus und zwingt die kirchlichen Institutionen zur Anpassung? Welche spezifisch neuen Gemeinschaftsformen müssen als Ausweichmanöver oder können als Rettung gegenüber radikaler Vereinzelung gelten? Sechs katholische und sechs protestantische Theologen haben im Rahmen der Kolleg-Forschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“ gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung unter Leitung von Saskia Wendel (Universität Köln) und Hermann Deuser (Max-Weber-Kolleg) diese Fragen an Beispielen der Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts drei Tage lang am Max-Weber-Kolleg diskutiert. Die Tagung hat unter anderem gezeigt, dass die wissenschaftliche Ökumene, also die Zusammenarbeit an theologischen Sachfragen über konfessionelle Grenzen hinweg, längst eine Selbstverständlichkeit ist.

Die Ergebnisse der Tagung werden 2011 in einem Sammelband veröffentlicht.

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