Universität Erfurt

Ringvorlesung: Gemeinschaft in kirchlichen Gruppen: 12.05.2010

In der sechsten Veranstaltung der Ringvorlesung „Gemeinschaft und Gemeinschaften in einer individualisierten Gesellschaft“ am Dienstag, 18. Mai, referiert Dr. Kornelia Sammet (Leipzig) über „Gemeinschaft in kirchlichen Gruppen. Ergebnisse der IV. EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft“. Die öffentliche Vorlesung beginnt um 18 Uhr im Audimax der Fachhochschule Erfurt, Altonaer Str. 25. Der Eintritt ist frei.

Kirchliche Gruppen stellen eine besondere Gestalt von Religion dar: Sie sind Ausdruck und Sozialform einer gemeinschaftlichen religiöser Praxis. Der Vortrag geht zunächst auf Merkmale und Eigenheiten ein, die Gruppen allgemein als eine soziale Größe eigener Art kennzeichnen, und erläutert Besonderheiten von Gruppen im Feld der Religion. Im Zentrum des Interesses steht dabei das Spannungsverhältnis von Gruppen zur Kirche als Organisationsform der Religion einerseits und zum individuellen religiösem Erleben andererseits. Im zweiten Teil wird das breite Spektrum von Gruppen im deutschen Protestantismus eingegangen: auf Gesprächs- und Solidaritätskreise, Jugendgruppen und Frauengruppen. Sie werden in Hinblick auf ihre Zielsetzungen und Praxen, ihre institutionellen Anbindungen, ihre interne Struktur und externen Grenzziehungen sowie insbesondere in Hinblick auf die ihnen eigene Gemeinschaftlichkeit vorgestellt. Empirische Grundlage sind Gruppendiskussionen, die im Rahmen der IV. EKD-Erhebung zur Kirchenmitgliedschaft durchgeführt wurden.

Die Referentin Dr. phil. Kornelia Sammet studierte Soziologie in Freiburg i.Br. sowie an der Freien Universität Berlin. Sie wurde mit einer Arbeit über berufliche Handlungsorientierungen und Geschlechterkonstruktionen bei evangelischen Pfarrerinnen promoviert und unterstütze anschließend die IV. EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft. Zurzeit leitet sie ein Forschungsprojekt über „Religiöse und nicht-religiöse Weltsichten in prekären Lebenslagen“ am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Ihre Schwerpunkte sind: Religionssoziologie, Geschlechterforschung, soziale Ungleichheit, Biographieforschung und qualitative Methoden in der Sozialforschung.

Die nächste Ringvorlesung gibt es wegen der Pfingstfeiertage erst wieder am 1. Juni. Thema ist dann „Die immerwährende Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit - über traditionelle und posttraditionelle Formen der Gemeinschaft“. Es referiert Prof. Dr. Winfried Gebhardt aus Koblenz.

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